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Werte

Was Menschen viel bedeutet und ihnen kostbar wird, das hüten und schützen sie. Entweder bewahren sie es an einem sicheren Ort auf oder gehen besonders behutsam damit um. Doch manches Wertvolle ist gar nicht dinglich, wie eine Beziehung oder eine innere Haltung. Folglich wird es auf andere Art und Weise bewahrt, beispielsweise wie wir miteinander umgehen und wofür wir unsere Zeit einsetzen.

Auch Gemeinden haben solche Werte. Manches davon wird bereits spürbar, wenn wir als Gemeinde zusammenkommen, anderes soll uns die Richtung vorgeben, in die wir uns entwickeln wollen. Denn wir sind noch längst nicht am Ziel. Eine Gemeinde gleicht immer einer „Baustelle“, der die Vollendung noch bevorsteht. Trotzdem nehmen wir das Ziel bereits in den Blick. Die Grundlage dazu bildet Jesus Christus, wie er uns in der Bibel bezeugt wird. Von ihm wollen wir lernen, was wertvoll und erstrebenswert ist. 6 Werte sind uns dabei besonders wichtig geworden. Diese Werte sollen unser Zusammenleben besonders formen und spürbar werden in unserer Gemeinde:

Vertrauen. Wir sind gewiss, dass Gott uns alles gibt, was für unser Leben nötig ist.

Unser Glaube an Jesus Christus äußert sich im Vertrauen auf das, was er zu tun versprochen hat. Wir haben seine Zuverlässigkeit immer wieder erlebt. Darum hören wir auf sein Wort, seine Zusagen und Aufträge. Wir gehen mutige Schritte, denn im Vertrauen zu ihm ist nichts unmöglich. Wir vertrauen Gott, dass er uns vorausgeht und sein Reich baut, und dass er uns als Gemeinde für unseren Auftrag in Wolfenbüttel stets mit allem versorgt, was wir brauchen. Wir kennen unseren Zweifel und unsere Ängstlichkeit, aber wir wollen weiterhin in jeder Hinsicht in unserem Glauben wachsen. [Vgl. Mt 6,25-34; Phil 4,4-6]

Klarheit. Wir suchen in allen Fragen Gottes Willen und verkündigen das Evangelium, wie es in der Bibel bezeugt ist.

Wir verlassen uns darauf, dass der Heilige Geist uns im Hören auf die Bibel, in der Predigt und im Austausch klare Einsicht schenkt im Blick auf alles, was wir zum Leben im Glauben erkennen und wissen müssen. In allen Entscheidungen prüfen wir was Gott will, indem wir Gottes Wort befragen. Mutig, freundlich, verständlich, lebensrelevant und eindeutig wollen wir uns vor jedermann zum Evangelium von der Liebe Gottes in Jesus Christus bekennen und zur Umkehr wie zum Glauben an ihn rufen. [Vgl. Röm 12,1f; Eph 5,8-20]

Beziehungen. Wir investieren viel in unsere Beziehungen. Beziehungen haben für uns Vorrang.

Wir sehnen uns nach intakten, liebevollen Beziehungen untereinander und zu den Menschen, zu denen Gott uns sendet. Alle unsere Regeln und Aktivitäten dienen dem Aufbau, der Pflege oder der Wiederherstellung unserer Beziehungen. Unsere familiären Beziehungen pflegen wir; wir sind ebenso gute Nachbarn und Freunde. Wir behalten den Einzelnen mit seinen Bedürfnissen im Blick. Wir fördern einander in jeder Beziehung. Wir lassen die Kinder in unserer Gemeinde erleben, was es bedeutet, in einer vertrauensvollen Beziehung zu Jesus zu leben. Wir sorgen dafür, beziehungsweise wollen dafür sorgen, dass Kindern bei uns Schutz vor Übergriffen und Gewalt gewährt wird. Wir ertragen einander auch mit unseren Grenzen und Schwächen. Wir reden ehrlich miteinander und bemühen uns auch bei nötiger Kritik um Verständnis und Herzlichkeit. Konflikte suchen wir zeitnah zu lösen. Unser Miteinander strahlt eine freundliche Atmosphäre aus. [Eph 4,25-32; 1 Kor 13; Apg 2,37-47]

Dienst. Wir üben uns in einem dienstbereiten und gabenorientierten Lebensstil.

Männer und Frauen dienen bei uns gleichermaßen (nach innen und außen) mit den vielfältigen uns anvertrauten Gaben. Wir ermutigen klein und groß, Gaben einzusetzen. Wir sind füreinander und für unseren Auftrag in treuer und kontinuierlicher Mitarbeit verlässlich. Wir respektieren einander in der Unterschiedlichkeit der Gaben, Potenziale, Neigungen und Stile. Wir bemühen uns, qualitativ hochwertig zu arbeiten; gleichzeitig darf man bei uns Fehler machen. Wir achten den Dienst der Leitung in unserer Gemeinde und die, die ihn für uns ausüben und Entscheidungen treffen. Wir üben uns in der starken Demut, zu der Jesus uns ruft, und trachten auch mit unserem Besitz zuerst nach Gottes Reich. [1 Petr 4,7-11; Röm 12,3-8; Mt 6,19-24+33; Apg 4,32-37]

Außenorientierung. Als Gemeinde sind wir nicht für uns selbst da, sondern für unsere Stadt und das Volk, das Jesus hier sammelt.

Wir sind wache Mitbürger und Mitbürgerinnen und suchen der Stadt (und der Schöpfung) Bestes. Wir beten für unsere kleine und große Mitwelt. Wir halten uns offen für Veränderungen und prüfen immer wieder, ob unser Dienst noch unserer Vision entspricht. Alles bleibt darauf ausgerichtet, den Menschen in Wolfenbüttel in jeder Beziehung zu dienen und sie zum Glauben an Jesus zu rufen. Als Einzelne beten wir auch für einige wenige Menschen konkret, dass wir sie einladen können und sie auf den Weg des Glaubens finden. [Jer 29,4-7; 1 Tim 2,1-7]

Barmherzigkeit. Wir streben danach, immer mehr Gottes Barmherzigkeit widerzuspiegeln.

Wir leben davon, dass Gott mit uns an jedem Tag geduldig neu anfängt. Darum soll uns sein Erbarmen immer mehr prägen: unseren Umgang mit Not, Schwäche, Krankheit, persönlichen Grenzen und Schuld. Dabei denken wir auch an uns fremde Menschen, schwierige Zeitgenossen und prekäre Lebenslagen. Wir möchten dafür bekannt sein, dass die Martin-Luther-Gemeinde ein Ort ist, an dem Menschen Hilfe und Aufnahme finden. [Kol 3,12-17; Lk 6,36; 10,25-37; Apg 2,47]